Übersetzerinnenpreis der Stadt Wien 2016
Bei dieser Übersetzung handelt es sich um einen Auszug aus einer mehrteiligen Reportage, für die sich die spanische Journalistin Carmen Eva Nelken im Jahr 1932 unter dem Vorwand „geisteskrank“ zu werden, in eine psychiatrische Klinik für Frauen einweisen lässt. Es ist die erste ihrer so genannten „erlebten Reportagen“, die sie unter dem Pseudonym Magda Donato in der Zeitung AHORA veröffentlicht. Sie experimentiert dabei mit einem relativ neuen Genre und schleust sich in Gefängnisse, Krankenhäuser, Armenküchen und andere Institutionen ein, um ihren Leserinnen und Lesern möglichst große Einblicke in die sozialen Verhältnisse zu bieten.
Journalismus versteht Donato als Möglichkeit, für eine gerechtere Gesellschaft zu kämpfen. Während der 1930er Jahre unterstützt sie die spanische Republik, allerdings ohne unkritisch zu sein oder sich ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Als politisch aktive Feministin und eine der wenigen weiblichen Autorinnen ihrer Zeit will sie die Lebensumstände von Frauen aufzeigen.
Nach dem Ende des spanischen Bürgerkriegs muss Magda Donato ins Exil nach Mexiko gehen, wo sie vor allem Theaterstücke für Kinder schreibt und als Schauspielerin arbeitet.
(vgl. Margherita Bernard, in: Magda Donato. Reportajes, Renacimiento, 2009.)